Glasveredler/in

Die Ausbildung sowie berufliche Tätigkeiten und Aussichten

Seit 01. August 2004 wurden die Berufsbilder Glasveredler/in und Glas- und Porzellanmaler/in zu einem gemeinsamen Ausbildungsberuf Glasveredler/in zusammengeführt. Eingeteilt wurde das neue Berufsbild in die oben genannten Fachrichtungen. Der Beruf Glas- und Porzellanmaler/in fällt künftig weg bzw. findet sich in der neuen Fachrichtung Glasmalerei und Kunstverglasung wieder. Insgesamt erfährt das inhaltliche Ausbildungsspektrum aller Fachrichtungen eine erhebliche Erweiterung, die die Aktualität des Berufes zweifellos steigern und die Chancen am Arbeitsmarkt verbessern wird.

An der mehrjährigen Berufsfachschule in Hadamar durchlaufen die Schülerinnen und Schüler im ersten Ausbildungsjahr Inhalte beider Fachrichtungen. Für das zweite und dritte Ausbildungsjahr entscheiden sie sich dann für die ihrer Neigung entsprechende Fachrichtung.

1.) Fachrichtung Kanten- und Flächenveredelung

Vorzugweise Flachglas wird durch verschiedene Schliff- und Poliertechniken an Kanten und Flächen bearbeitet. Strahlmattierungen und Ätzungen in unterschiedlichen Tönen, Tiefen und Strukturen veredeln Flachgläser nach Vorgaben und eigenen Entwürfen.

Beschichten von Glasoberflächen, Verformen und Verschmelzen von Glas und glasähnlichen Werkstoffen, Verbinden bearbeiteter Werkstücke zu flächigen und körperhaften Glasgestaltungen und Glaskonstruktionen verdeutlichen eindrucksvoll die Vielfalt des Ausbildungsganges.

Anwendung finden die Produkte aus dem Bereich Kanten- und Flächenveredlung vorzugsweise für die Gestaltung von Türfüllungen, Raumabtrennungen, Brüstungen, Ganzglasanlagen und dem Vitrinen- und Möbelbau. Sie beeinflussen dabei in besonderer Weise das architektonische Raumkonzept.

 

2.) Fachrichtung Glasmalerei und Kunstverglasung

Nach gegebenen Vorlagen oder eigenen Entwürfen werden Motive hauptsächlich auf Flachglas aber auch auf Hohlglas umgesetzt. Eigens von der Industrie entwickelte Schmelzfarben werden in verschiedenen Pinseltechniken im direkten und indirekten Druckverfahren oder in der Spritztechnik auf das Glas aufgetragen und in speziellen Elektro- oder Gasöfen dauerhaft eingebrannt.

Untrennbar mit den glasmalerischen Planungen verbunden sind die unterschiedlichen Techniken der Kunstverglasung.

Die Herstellung von Fenstern für den kirchlichen und privaten Raum, häufig auch nach Entwürfen namhafter Künstler unserer Zeit gestaltet, erfordern eine besondere zeichnerische Begabung und ein differenziertes Einfühlungsvermögen in eine andere Handschrift.

Ätzdekorationen, Strahlmattierungen, unterschiedliche Verklebungsmethoden auch in groß flächigen Fassadenanwendungen und die sehr variable Fusingtechnik für Glasverformungen und verschmelzungen erweitern das gestalterische und handwerkliche Tätigkeitsfeld in hohem Maße.

Aufgaben im Zusammenhang mit der Restaurierung und Konservierung von historischen und zeitgenössischen Bildfenstern erfordern neben den handwerklichen Fertigkeiten auch breitgefächerte kunsthistorische Kenntnisse.

Ihr Ansprechpartner:

Michael Kirsch

(Abteilungsleiter)

kirsch.mi@edu.fwh-hessen.de

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