Weiterbildungsschwerpunkt
Maschinen und Anlagen werden mit komplexen Automatisierungssystemen ausgestattet. Dabei muss der zunehmenden Digitalisierung Rechnung getragen werden. Zum Beispiel kommunizieren Sensoren, Aktoren und Antriebssysteme über Feldbussysteme mit einer zentralen Steuereinheit (Automatisierungsgerät), die wiederum häufig mittels eines Netzwerks mit weiteren dezentralen Peripheriegeräten (z. B. Human Machine Interface) sowie übergeordneten Leitrechnern verbunden ist. Sensoren erfassen die Prozessgrößen (z. B. Temperatur und Druck) und Aktoren (z. B. moderne elektrische Stellantriebe) greifen gezielt in den Prozess ein. Die erforderlichen Steuer- und Regelfunktionen werden durch Automatisierungssysteme realisiert. Speicherprogrammierbare Steuerungen sorgen für den gewünschten Ablauf von Verfahren und Vorgängen. Regelungen bringen Prozessgrößen auf gewünschte Werte und halten diese gegen Störgrößen konstant. Die Studierenden werden für die Projektierung und Inbetriebnahme dieser komplexen Automatisierungssysteme qualifiziert.
Zugangsvoraussetzungen
Ergänzend zu den allgemeinen Aufnahmevoraussetzungen ist für diese Fachrichtung eine Ausbildung in einem der Berufsfelder der Maschinen- oder Elektrotechnik bzw. Mechatronik erforderlich.
Berufsaussichten
Die staatlich geprüften Technikerinnen und Techniker der Fachrichtung Automatisierungstechnik werden mit vielfältigen technischen, organisatorischen und wirtschaftlichen Aufgaben betraut, z. B. bei der Planung, Projektierung, Programmierung, Inbetriebnahme und Instandhaltung automatisierter Anlagen der Fertigungs- und Prozessindustrie. Die Breite der Verantwortung reicht von der Erledigung definiert vorgegebener Aufträge und der Mitwirkung bei der Abwicklung bis zur selbstständigen Planung und Durchführung von Projekten.
Lehrplan
Der Lehrplan der Fachschule für Technik, Fachrichtung Automatisierungstechnik, geht von den praktischen Anforderungen einschlägiger Industrie- und Handwerksberufe aus, greift aber auch die fortschreitende technologische Entwicklung auf. In einer sich zunehmend beschleunigenden Entwicklung auf allen Gebieten der Technik soll die unterrichtliche Umsetzung des vorliegenden Lehrplans insbesondere dazu beitragen, die Studierenden zur Bewältigung und Mitgestaltung des permanenten technologischen Wandels zu befähigen. Dazu müssen sie agil, projektorientiert und interdisziplinär arbeiten können. Den gesamten Lehrplan können Sie hier einsehen: Lehrplan Automatisierungstechnik Version 1.2 Februar 2021
Stundentafel
Hier die Lernfelder des beruflichen Lernbereichs der neuen Fachrichtung:
Lernfeld | Stunden |
Mathematik | 200 |
Projektarbeit | 200 |
LF 1 Projekte mittels systematischen Projektmanagements zum Erfolg führen | 120 |
LF 2 Aufbau, Funktionsweise und Auswahl von industriellen Sensoren | 200-240 |
LF 3 Anwendungsprogramme entwerfen, programmieren, testen und dokumentieren | 200 |
LF 4 Automatisierte Systeme entwickeln, bereitstellen, dokumentieren, in Betrieb nehmen und an den Betreiber übergeben | 280 |
LF 5 Netzwerke aus automatisierungstechnischen Komponenten und Systemen konzipieren, konfigurieren und in Betrieb nehmen | 200 |
LF 6 Antriebe und Aktoren nach Lastsituation auswählen und in der Automatisierungstechnik einsetzen | 200-240 |
LF 7 Roboter für industrielle Anwendungen projektieren, in Betrieb nehmen, dokumentieren und an den Betreiber übergeben | 200 |
LF 8 Produktionsanlagen konzipieren, realisieren und betreiben | 160 |